Hallo Bernhard,
über Hygienebedingungen bei der Aussaat brauch ich dir ja nichts zu erzählen. Wenn das alles stimmt und auch das Substrat optimal ist, dann ist aus meiner Erfahrung immer noch der beste Schutz gegen bodenbürtige Schadpilze wie Pythium und Phytophthora die prophylaktische Behandlung mit dem Wirkstoff Metalaxyl-M. Man kann auch den Wirkstoff Propamocarb nehmen, aber ich halte Metalaxyl-M für geeigneter bei empfindlichen Aussaaten. Ich habe z.B. bei meinen Proteen-Aussaaten und bei den Jungpflanzen ziemlich viel ausprobiert und das Metalaxyl ist für mich das Mittel der Wahl. Ich wende es bei den Proteen zusammen mit einem Additiv bzw. Aufnahmebeschleuniger zur Wirkungssteigerung an, weil ich dann auch bei trockenem Substrat direkt eine sehr gute Durchdringung und Benetzung habe.
Wenn du noch etwas zusätzlich tun willst, dann kannst du nach dem Keimen einmal mit Azoxystrobin behandeln. Der Wirkstoff ist sehr breit wirksam und deckt auch Rhizoctonia mit ab.
Benomyl muss man eigentlich nicht vermissen. Gute Wirkstoffe gegen Botrytis gibt es viele. Standard bei Zierpflanzen ist der Einsatz von Iprodion, Tolylfluanid oder Fenhexamid. Sehr gut wirksam und noch ziemlich neu ist der Wirkstoff Boscalid. Das alte Märchen mit der Wirkung von Benomyl gegen Fusarium habe ich nie geglaubt - also kann man auf Benomyl wirklich gut verzichten.
Viel Erfolg mit den Welwitschia!
Mein neuestes Projekt ist die Aussaat von tropischen Bambusarten!
lg
Reiner